Die meisten werden sich an Sommer mit Kirschohrringen und roten Klebefingern erinnern. Kaum einer, der als Kind nicht in Nachbars Garten stibitzt hat, zu verlockend waren die leckeren Früchte in unterschiedlichsten Nuancen von Rot – und sind es noch heute. Ein Sommer ohne Kirschen, das geht nicht. Ob frisch vom Baum, als Saft oder Marmelade, Kirschen gehören zum Sommer wie die Erdbeeren zum Frühjahr.

Wasser zum Essen

Im Sommer gilt: Viel trinken! Durch Hitze und viel Bewegung im Freien beanspruchen wir unseren Körper mehr als sonst und verlieren mit dem Schweiß viel Flüssigkeit. Diese müssen wir dem Körper wieder zuführen. Sind es normalerweise ca. 2,7 Liter, die unser Körper am Tag an Flüssigkeit benötigt, steigt dieser Wert im Sommer. Hier sollten wir ausreichend Trinken, und zwar am besten (Mineral-)Wasser. Es versorgt unseren Körper mit der Flüssigkeit, die dieser benötigt, um optimal arbeiten zu können. Wasser ist Lösungs- und Transportmittel, Bestandteil all unserer Körperflüssigkeiten und außerdem Hauptbestandteil unseres Körpers selbst. Dieser besteht zu ca. 65 Prozent aus Wasser. Wir können Wasser trinken – wir können es aber auch essen. Obst hat einen sehr hohen Wassergehalt, selbst bei Bananen liegt dieser noch bei rund 75 Prozent. Hier überlegen ist die Kirsche mit ca. 85 Prozent. So ist das Kirschennaschen vom Baum nicht nur eine Abwechslung beim Sommerspaziergang, sondern auch noch ein Flüssigkeitsbonus für unseren Körper. Durch den hohen Wassergehalt im Kirschobst können die darin enthaltenen Nährstoffe zudem viel besser aufgenommen werden als aus Lebensmitteln mit geringem Wassergehalt. Vitamin C, E, Folsäure und Vitamin B6 werden so in gelöster Form leicht an ihren Bestimmungsort transportiert.

Aber Kirschen sind nicht nur direkt vom Baum gesunde und leckere Flüssigkeitslieferanten. Kirschsäfte sind ein besonderer Genuss.

Sortenvielfalt und Saftvielfalt

Während die dunklen Kirschsorten meist auch einen dunklen und färbenden Saft abgeben, erhält man aus den helleren Sorten meist einen nicht färbenden Saft. Süßkirschen ergeben einen leicht säuerlichen bis sehr süßen Saft, Sauerkirschsaft hingegen hat ein süß-säuerliches bis sehr saures Aroma. Der Grund dafür ist der bis zu dreimal höhere Säuregehalt der Sauerkirschen im Vergleich zu Süßkirschen. Vorteil von Sauerkirschen ist, dass sie selbst in verarbeiteter Form ihr Aroma behalten. Möchte man selbst Kirschsaft machen, sollte man das gepflückte Obst sehr schnell verarbeiten, da es selbst gekühlt nicht länger als ein bis zwei Tage haltbar ist.

Rezept für Sauerkirschsaft

Man benötigt hierfür drei Kilo Sauerkirschen

Die Sauerkirschen in stehendem Wasser gründlich abspülen und abtropfen lassen. Anschließend werden sie in einen großen Topf geben und knapp mit kaltem Wasser bedeckt. Das Ganze wird langsam erhitzt und bei kleiner Hitze mit Deckel etwa 10 Minuten gekocht. Anschließend legt man ein großes Sieb mit einem feuchten Tuch aus und stellt dieses in eine große Schüssel. Die Kirschen mit dem Saft werden vorsichtig in das Sieb gegossen und 30 Minuten abtropfen gelassen. Den Saft kocht man dann nochmals auf und gibt ihn anschießend in die bereitgestellten und ausgekochten Flaschen.

Den Kirschsaft aus Eigenproduktion kann man nun pur oder als Schorle genießen. Außerdem ist er schmackhafte und bunte Zutat für alkoholfreie Cocktails.

Nicht nur zum Trinken

Möchte man etwas mehr Biss, bietet sich ein leckeres Kirschkompott an. Durch die kurze Aufkochzeit bleiben Vitamine und Mineralstoffe erhalten, das Kirschkompott hat einen hohen Flüssigkeitsgehalt und ist so ideales Dessert im Sommer.

Zutaten für 8 Portionen Kirschkompott

1 kg dunkle Süßkirschen
1 Vanilleschote
30 g Butter
40 g Zucker
50 ml Kirschwasser
100 ml Orangenlikör (z. B. Grand Marnier)
200 ml Rotwein
1 Zimtstange, klein
1 El Speisestärke

Zubereitung

Die Kirschen werden gewaschen und entsteint. Die Vanilleschote wird längs halbiert, das Mark ausgekratzt. Anschließend lässt man die Butter in einem Topf schmelzen und karamellisiert den Zucker darin leicht. Das Ganze wird mit Kirschwasser und Orangenlikör abgelöscht und auf die Hälfte eingekocht. Anschließend wird die Mischung mit Rotwein aufgefüllt. Dann werden die Kirschen, der Zimt, die Vanilleschote und deren Mark hinzugegeben und offen bei mittlerer Hitze 10 Minuten gekocht. Die Stärke wird mit wenig Wasser angerührt und die Kirschen damit gebunden. Anschließend bei milder Hitze zwei bis drei Minuten kochen. Das fertige Kompott lässt man abkühlen und stellt es über Nacht mit Klarsichtfolie zugedeckt kalt. Serviert werden kann das Kompott mit Vanilleeis oder einfach mit Vanillesauce.

Mit Kirschen den Sommer verflüssigen

Kirschen können wir direkt vom Baum essen, als Saft trinken oder als Kompott genießen. In jedem Fall sind sie gesunde und leckere Lieferanten für Nährstoffe und Flüssigkeit und damit die ideale Ergänzung für eine gesunde Sommerküche, die schmeckt. Und keine Angst vor Bauchschmerzen, auch wenn Legenden es unken – auch mit Wasser ist gut Kirschen essen!

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