Alljährlich findet weltweit ein Weltwassertag statt. Der Gedenktag für das Wasser ist ein Ergebnis der 1992 in Rio de Janeiro stattfindenden Weltkonferenz zum Thema „Umwelt und Entwicklung“. Die Vereinten Nationen riefen ihn erstmals im Jahre 1993 aus, um auf die Kostbarkeit des Wassers und die weltweiten Wasserproblematiken aufmerksam zu machen. Jedes Jahr steht ein besonderes Thema im Focus. Der 22. März 2017 wird der Ressource Abwasser gewidmet.

Wasser ohne hohe Alltagsachtung

Bei einem Großteil der Bevölkerung, in den Industrienationen, kommt dem Wasser im Alltag keine besonders hohe Achtung zu. Für viele ist es selbstverständlich, den Wasserhahn aufzudrehen. In der Küche läuft schnell und unproblematisch sauberes Wasser zum Trinken, zur Zubereitung vom Speisen oder Getränken sowie zum Abwaschen aus dem Hahn. Im Badezimmer steht klares Wasser in Trinkwasserqualität zum Händewaschen, Zähneputzen, Duschen, Baden und für die Toilettenspülung rund um die Uhr zur Verfügung. Ob im Privathaushalt oder in Unternehmen, sauberes Wasser gilt als Selbstverständlichkeit. Dies ist nicht überall auf der Welt so. Vielleicht lohnt es sich zum Weltwassertag, einmal selbst den täglichen Wasserbrauch zu betrachten?

Recht auf ein sauberes Wasser

Im Jahre 2010 wurde im Rahmen einer Vollversammlung der Vereinten Nationen das „Recht auf ein sauberes Wasser“ als Menschenrecht anerkannt. Leider ist dieses Recht bis heute nicht für die einzelnen Länder verbindlich geregelt. Daher ist es nicht einklagbar. Im Jahre 1997 stand der Weltwassertag bereits unter dem Thema „Sauberes Wasser für alle“. Noch heute haben um die 663 Million Menschen auf der Erde keinen Zugang zu sauberem Wasser. Seit Jahren wird versucht, diese Situation zu verbessern. Doch in einigen Ländern und Regionen gestaltet sich diese Aufgabe als überaus schwierig. Der Weltwassertag möchte informieren, aufmerksam machen und mit Aktivitäten ein weltweites Bewusstsein für die Wichtigkeit von sauberem Wasser schaffen.

Warum aufbereitetes Abwasser eine wichtige Ressource ist

Wasser hat vielseitige Facetten. Untrennbar sind „Wasser und Gesundheit. Diese Thematik hatte der Weltwassertag 2001 thematisch aufgegriffen. Auf den Zusammenhang von „Wasser und Nahrungssicherheit“ wurde bereits im Rahmen des Weltwassertages 2012 verwiesen. Dass neben dem Trinkwasser auch das Abwasser eine überaus wichtige Rolle spielen kann, zeigt der diesjährige Weltwassertag. Unter dem internationalen Titel „Wastewater – the untapped resource” rückt das Abwasser in den Ressourcen-Fokus. Aktuell fließen weltweit rund 80 % des Abwassers ohne Reinigung und ohne eine Art der Weiterverwendung ungehindert ins Ökosystem zurück. In einigen Ländern nutzen, insgesamt zusammengefasst, rund 1,8 Milliarden Menschen Wasser zum Trinken, das durch Fäkalien verunreinigt wurde. Dadurch steigt das Risiko an Cholera, Typhus, Polio und Ruhr zu erkranken. Allein durch Hygienemangel im Umgang mit Wasser, mangelnde Sanitärversorgung und verschmutztes Wasser zum Trinken sind weltweit jährlich über 840.000 Todesfälle zu beklagen. Ein sicher aufbereitetes Abwasser und ein gutes Abwassermanagement können dagegen für die Gesundheit der Menschen und die Umwelt weltweit nur Vorteile bringen. Die gesundheitlichen und ökologischen Erfolge würden den ökonomischen Einsatz um ein Vielfaches aufwiegen.

Ein Tipp für die eigene Mehrfachnutzung von Wasser: Im eigenen Haushalt kann Wasser mehrfach genutzt werden. Wer beispielsweise Bio-Obst und Gemüse wäscht, kann das noch klare Wasser problemlos zum Gießen von Grünpflanzen nutzen. Auch aufgefangenes Regenwasser kann zum Wässern von Zimmer- und Gartenpflanzen genutzt werden.

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