Am 1. November 2017 ist Weltvegantag. Er wird bereits zum 24. Mal gefeiert. Dies lässt leicht erkennen, dass die vegane Lebensweise mehr als nur ein Modetrend der letzten fünf Jahre in Deutschland und Europa ist. Der internationale Aktionstag, mit Veranstaltungen rund um die vegane Lebensweise, fand erstmals am 1. November 1994 statt. Der Termin entstand auf Grund des 50. Jahrestags der Gründung der englischen „Vegan Society“. Ein Aktionstag lädt immer dazu ein, ein bisschen genauer auf die Thematik zu schauen. So ergibt sich auch die Frage, ist Wasser eigentlich vegan?

Die vegane Lebensweise

Seit 1867 setzt sich der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) für die pflanzliche Ernährung und Gesundheit ein. Er stellt die größte Interessenvertretung für Menschen hierzulande dar, die vegetarisch und vegan leben. Erst im April 2017 wurde er neu, mit internationaler Ausrichtung, aufgestellt. Die neue Gesellschaft heißt ProVeg. Hier haben sich bisher Deutschland, Großbritannien, Polen und Spanien zusammengefunden. Die Organisation ist international auf eine bewusste Ernährungsweise und pflanzliche Lebensweise ausgerichtet. Gemäß bisheriger statistischer Erhebungen gibt es in 2017 rund 0,84 Millionen Menschen ab dem Alter von 14 Jahren, die sich selbst als vegan lebend in Deutschland einschätzen würden. Bei den Vegetariern sind es etwa 5,7 Millionen Menschen ab dem Alter von 14 Jahren. Angesichts dieses relativ hohen Bevölkerungsanteils ist es erstaunlich, dass die Thematik des Wassers unter veganen Gesichtspunkten selten erwähnt wird.

Leitungswasser als Trink- und Nutzwasser

Eine vegane Lebensweise beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Lebensmittel- und Getränkeauswahl. Neben dem Verzicht auf alle Lebensmittel und Hilfsstoffe tierischen Ursprungs, inklusive Lebensmitteln an denen Tiere in irgendeiner Form beteiligt sind, wie bei Honig, werden auch keine Alltagsgegenstände oder Kleidungstücke auf Basis tierischer Stoffe verwendet. Dies können die Lederschuhe, der Wollpullover, das Seidenkleid, das Federbett oder auch einige klassische Seifen zum Händewaschen sein, auf die bei Veganern verzichtet wird. Leitungswasser wird im Haushalt zu Reinigungs- und Pflegetätigkeiten ebenso, wie zum Trinken, verwendet. Für ein veganes Leitungswasser im engeren Sinne gibt es allerdings bisher keine Garantie für die Haushalte.

Gute Wasseraufbereitung dank Mikroorganismen und Fischen

Zwar ist Wasser ein reines Naturprodukt, das in der Natur vorkommt, aber unser Leitungswasser wird aufbereitet, damit es sauber über die Leitungen der Wasserwerke in die Haushalte eingespeist werden kann. Das Wasser an sich sollte zwar ohne tierisches Begleitstoffe bis zum Hausanschluss ankommen, aber während der Aufbereitung sind in den Wasserwerken Mikroorganismen im Einsatz. Mikroorganismen sind zwar Kleinstlebewesen, besitzen aber kein zentrales Nervensystem und gehören somit nicht zum Tierreich. Es verhält sich bei ihnen ähnlich, wie bei Hefekulturen, die Veganer ebenfalls mit gutem Gewissen in Gebäck verzehren können. Im Rahmen der Trinkwasserqualitätsüberwachung werden allerdings teilweise auch Fische als eine Art von Frühwarnsystem eingesetzt. Die Stadtwerke München haben beispielsweise Bachforellen und Saiblinge in ihren Testbecken. Diese gewähren zwar für die Verbraucher an sich eine bestmögliche Sicherheit, aber könnten einen strengen Veganer zum Nachdenken bringen.

Tipp für ein garantiert veganes Mineralwasser: Es gibt einige Hersteller, die auf ihren Mineralwasserflaschen das „Vegan-Logo“ verwenden. Diese Wässer garantieren eine Herstellung, Abfüllung und Verpackung des Wassers ohne den Einsatz von Tieren oder tierischen Stoffen. Strenge Veganer können dieses Wasser ohne große Nachforschungen beruhigt trinken. Es bedeutet allerdings nicht, dass andere Mineralwässer, die das „Vegan-Logo“ nicht verwenden, nicht auch vegan sein können. Am besten beim Hersteller nachfragen!

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