Am 20. November ist Weltkindertag. In Deutschland lautet das Motto dieses Jahr „Kindern eine Stimme geben“. Die UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk wollen hiermit für junge Menschen mehr Beteilungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen schaffen. Nicht überall schaut es auf der Welt so gut für Kinder und Jugendliche aus. Schon gar nicht, wenn es um die altersgemäße Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und Getränken geht. Deutschland dagegen badet geradezu in einem Überangebot von Produkten der Lebensmittelindustrie.

Geeignete Getränke ohne Zuckerfalle

Im Supermarkt ist nicht alles super, was angeboten wird. Auch wenn die cleveren Marketingstrategien den Verbrauchern ein gutes Gefühl geben wollen durch die Werbung mit speziellem Gesundheitsnutzen. Gerade bei Erfrischungsgetränken oder Getränken auf Basis von Milchprodukten, die speziell für Kinder kreiert werden, steckt oftmals viel zu viel zugesetzter Zucker drin. Über 50 unterschiedliche Bezeichnungen in der Zutatenliste eines Produktes können auf Zucker hinweisen. In einer Marktstudie von 2016 fand die Organisation foodwatch heraus, dass mehr als jedes 2. Erfrischungsgetränk in Deutschland überzuckert ist. Die besten Getränke für Kinder und Jugendliche bleiben daher Trinkwasser, Mineralwasser, warme oder kalte Früchte- und Kräutertees oder selbst gemischte Saftschorlen. Letztere sind am gesündesten als Durstlöscher, wenn sie mit einem Teil Direktsaft und drei Teilen Wasser zubereitet werden.

Wasser dem Alter entsprechend trinken

Da der menschliche Körper einen hohen Wasseranteil besitzt, und dieser umso höher ist, je jünger ein Kind ist, müssen kleine Kinder gemessen an ihrem Körpervolumen mehr trinken als ältere Kinder und Jugendliche. Die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Flüssigkeitszufuhr sind gemäß der unterschiedlichen Altersstufen folgende:

Säuglingsalter
Babys ab der Geburt bis zum 4. Lebensmonat sollten eine Wasserzufuhr über Getränke von rund 620 ml pro Tag erhalten. Meist wird die Flüssigkeitsversorgung über die Muttermilch oder über industrielle Anfangsmilchen, die mit Wasser zubereitet werden, erreicht. Wenn der Säugling keiner fiebrigen Krankheit oder extremen Hitze unverhofft ausgesetzt ist, ist ein Trinken von zusätzlichem Wasser nicht notwendig. Nach der Einführung der Beikost, spätestens am Ende des 4. Lebensmonats, sollte das Baby dann, bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres, 400 ml Wasser über Getränke und 500 ml über feste Nahrung pro Tag erhalten.

Kleinkind- und Kindergartenalter
Bei Kindern im Alter von 1 bis unter 4 Jahren sollte die Flüssigkeitszufuhr über 820 ml Getränke und 350 ml feste Nahrung pro Tag gesichert werden. Da sich in diesem Alter besonders intensiv die Präferenzen für spätere Jahre entwickeln, ist es ratsam, schon kleine Kinder an ein regelmäßiges Trinken von Leitungswasser oder stilles Mineralwasser heranzuführen. Gerade bei jüngeren Kindern sollte das Leitungswasser immer abgekocht werden.

Vorschul- und frühes Schulalter
Zwischen 4 und bis unter 7 Jahren sollten 940 ml der Flüssigkeitszufuhr über Getränke und 480 ml über feste Speisen pro Tag erfolgen. In diesem Alter experimentieren Kinder gerne selbst. Daher sind für dieses Alter selbst hergestellte „Infused-Water-Getränke“ eine prima Sache. Obst, Gemüse oder Kräuter können „ein Wasserbad nehmen“ und das Trinkwasser auf aromatische und optische Weise für Kinder attraktiver machen. Auch in der Altersstufe der 7- bis unter 10-Jährigen kommt das Selbstgestalten von Wasser gut an. In dieser Altersstufe sollten 970 ml Flüssigkeit aus Getränken und 600 ml aus festen Lebensmitteln pro Tag zur Verfügung stehen.

Schul- und Jugendalter
Von 10 bis unter 13 Jahren sollten Kinder Flüssigkeit aus 1.170 ml Getränken und 710 ml aus fester Nahrung pro Tag erhalten. Von 13 bis unter 15 Jahren werden 1.330 ml in Form von Getränken und 810 ml über Speisen täglich empfohlen. Ab 15 Jahre bis zum jungen Erwachsenenalter wird eine tägliche Wasserzufuhr über 1.530 ml Getränke und 920 ml über feste Lebensmittel pro Tag veranschlagt. In dieser Altersstufe sind zwar Softdrinks äußerst beliebt, aber über die Argumente von schöner Haut, schlanker Figur und körperlicher Fitness kann häufig, zumindest ein Teil, der Kinder und Jugendlichen einfach an das Wasser- oder Schorlentrinken herangeführt werden.

Tipp zur Wassergewöhnung: Gerade für kleine Kinder ist das Vorbild der Erwachsenen oder älteren Kinder wichtig. Wenn selbstverständlich zu jeder Mahlzeit und zwischendurch ein Wasserkrug auf dem Esstisch steht und die „Großen“ selbstverständlich Wasser trinken, werden die „Kleinen“ von sich aus auch durch Nachahmen lernen, sich selbst Wasser einzuschenken und zu trinken. Die Vorbildfunktion ist bei jungen Kindern in allen Belangen der Gesundheit einer der wichtigsten Faktoren.

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