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Auch unser Gehirn braucht Flüssigkeit um richtig funktionieren zu können. Doch wie viel Liter Flüssigkeit braucht unser Gehirn eigentlich am Tag? Hier schweifen die Angaben teilweise auseinander. Sicherlich hat jeder schon einmal gehört, dass der menschliche Körper zu 60% aus Wasser besteht. Was allerdings nur wenige wissen ist, dass das Gehirn das wasserreichste Organ im ganzen Körper ist. Es besteht zu 75% aus Wasser. Das erklärt, warum ein Flüssigkeitsmangel so deutliche Auswirkungen auf das Gehirn hat.

Prof. Dr. Ulrich Ettinger vom Institut für Psychologie, Universität Bonn, stellt in einer Studie Folgendes fest:

Das Gehirn reagiert auf die Trinkmenge

Unser Gehirn reagiert tatsächlich auf die Trinkmengenzufuhr. Er hat dies in seiner Studie mit 16-17-jährigen Jugendlichen analysiert. Die Jugendlichen mussten einen luftdichten ABC-Anzug des Militärs tragen und wurden danach auf einen Hometrainer gesetzt. Auf diesem mussten sie insgesamt 70 Minuten trainieren. Obwohl das Fitnessgerät auf „leicht“ eingestellt war, bewirkte der Plastikanzug, dass die Übung für die Absolventen schweißtreibend war. Sie schwitzten im Schnitt ca. 1,5 Liter Flüssigkeit aus und dehydrierten in Folge.

In diesem Zustand wurden sie an einen funktionellen Magnetresonanztomographen (fMRT) angeschlossen und mussten ein Computerspiel spielen. Hierbei wurde die Planungsfähigkeit getestet. Die Denkfähigkeit wurde jedoch durch die Dehydrierung nicht eingeschränkt. Was allerdings auffallend war ist, dass die Hirnaktivitäten im Cortex in drei Bereichen eine deutlich erhöhte neuronale Aktivität aufwiesen.

Was somit festgestellt wurde ist, dass die Gehirne im dehydrierten Zustand stärker arbeiten müssen, um die gleiche Leistung zu erzielen, wie ohne Wassermangel. Das kann gefährlich sein, denn wir haben nur begrenzte neuronale und kognitive Reserven. Wenn unser Gehirn sich stärker als üblich anstrengen muss, dann reicht es möglicherweise für zusätzliche Aufgaben nicht mehr.

Wassermangel schlägt auf die Stimmung

Aus Studien von Forscherkollegen wissen wir zudem: Eine Dehydrierung wirkt sich auf die Stimmung aus. Durstige Menschen empfinden kognitiv fordernde Aufgaben als besonders schwer: Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sie werden müde, sind aber gleichzeitig angespannt. Bei größerem Wassermangel sinken zudem die Denkleistungen deutlich.

Das bedeutet: Ein Mensch, der sich konzentrieren muss, sollte auf seinen Körper achten. Bereits bevor er Durst empfindet, sollte er ein Glas Flüssigkeit zu sich nehmen. Ernährungsphysiologen empfehlen einem Mann, er sollte täglich 2,5 Liter Flüssigkeit trinken, bei Frauen sind es 2 Liter. Wir sollten somit ausreichend trinken. Das ist nicht nur wichtig für einen gut funktionierenden Körper, sondern auch für einen fitten und schnellen Geist.

Am besten trinkt man jede Stunde oder alle 45 Minuten ein Glas Wasser, damit das Gehirn leistungsfähig bleibt. Oft trinken wir Wasser in der Meinung, dass dieses für Nieren und Leber oder auch für das Herz von größter Wichtigkeit ist. Das ist zwar richtig, doch auch das Gehirn darf nicht vergessen werden: Es ist jenes Körperorgan, das am meisten Energie benötigt. Rund 75% des Gehirns bestehen aus Wasser, das grundlegend für die richtige Funktionstüchtigkeit unseres Denkorgans ist.

Zusammenfassend kann man sagen:

1. Das Gehirn funktioniert schneller

Das Gehirn hängt direkt von der ausreichenden Wasserzufuhr ab, denn nur so kann es effizient funktionieren. Die Gehirnzellen benötigen einen ausgeglichenen Wasserhaushalt sowie Nährstoffe, um ihre Funktionen richtig ausüben zu können.

Am Morgen müssen die Gehirnzellen bereits mit Wasser versorgt werden, um wieder richtig funktionieren zu können.
Nach 7 bis 9 Stunden Schlaf hat der Körper in der Nacht Flüssigkeit verloren, auch wenn man nicht geschwitzt hat.
Bei jeder Atmung wird Feuchtigkeit ausgestoßen, deshalb muss der Wasserhaushalt am Morgen dringend wieder ausgeglichen werden.

2. Bessere Konzentrationsfähigkeit

Wir sind uns meist nicht darüber bewusst, dass der Organismus Wasser benötigt. Nur in Extremfällen kommt es zu Schwindel oder trockener Haut, doch dies sind bereits Alarmsignale. Das Gehirn leidet an Wassermangel als Erstes. Die Folgen sind eine schwächere Aufmerksamkeitsfähigkeit, weniger Ressourcen, ein schlechteres Arbeitsgedächtnis und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Reaktionszeit auf Reize ist ebenfalls langsamer.

3. Ausgleich des Gemütszustandes und der Emotionen

Durch die Aufnahme von Wasser wird die Temperatur im Gehirn geregelt. Schadstoffe und abgestorbene Zellen werden ausgeleitet und chemische Prozesse ausgeglichen. Dies ist eine Art „mentalen Reset“ im Gehirn.

Wichtig ist, wie bereits zuvor erwähnt, den Organismus immer wieder mit ein paar Schluck Wasser zu versorgen, um die Zellen aktiv zu halten und ein inneres Gleichgewicht herzustellen, das auch hilft, Stress und Nervosität zu regulieren.

4. Wasser verbessert den Schlaf

Wasser fördert die Durchblutung des Gehirns, verbessert die Sauerstoffversorgung, versorgt das Denkorgan mit Flüssigkeit und sorgt für Ruhe – auch in der Nacht. Somit ist es ratsam selbst des Nachts eine Flasche Wasser neben dem Bett stehen zu haben.

5. Das Gedächtnis verbessert sich, wenn man tagsüber regelmäßig Wasser trinkt

Bereits bei geringem Wassermangel können homöostatische Prozesse aus dem Gleichgewicht kommen. Das heißt, dass es zu Störungen führen kann, die für das Überleben grundlegende Bereiche beeinträchtigen. Zu den Folgen zählen verminderte kognitive Kapazitäten: Es fällt schwerer, sich an Dinge zu erinnern, Information zu verarbeiten, Schlüsse zu ziehen, etwas langfristig im Gedächtnis zu speichern…

Das Gefühl kennen viele bestimmt auch. Irgendwie hat man über den ganzen Tag verteilt kaum etwas getrunken- keine Zeit dafür gehabt oder auch keinen Durst. Am Abend ist man dann unglaublich erschöpft, der Kopf tut weh und man kann sich kaum noch auf ein ganz einfaches Gespräch konzentrieren. Der Körper und das Gehirn sind dehydriert. Den Körperzellen und dem Blut wurde Wasser entzogen. Jede Zelle des Körpers hat Durst. Als Folge davon werden deine Muskelzellen und auch die sogenannten kleinen, grauen Zellen im Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Denkleistung lässt stark nach. Konzentration wird nahezu unmöglich.

Wenn wir unserem Körper also im Tagesverlauf kaum Flüssigkeit zuführen ist ein Verlust von zwei Prozent unserer Körperflüssigkeit schnell erreicht. Und wenn man das verstanden hat, dann begreift man auch, warum Experten empfehlen, dass man so und so viele Liter am Tag trinken soll. Die Flüssigkeit, die durch die natürlichen Körperprozesse verloren geht, wird umgehend wieder aufgefüllt.

Auf jeden Fall sollte uns stets bewusst sein, was mit unserem Gehirn passiert, wenn wir nicht genug trinken. Man eigne sich also am besten feste Trinkrituale an, die einen immer wieder daran erinnern, wie wichtig das Trinken ist. Und mit jedem Schluck Wasser tut man seinem Gehirn etwas Gutes.

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