Leitungswasser ist günstig, umweltfreundlich, praktisch und in den meisten Regionen Deutschlands von bester Qualität. Leitungswasser zählt in Deutschland zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Doch die umfassenden Kontrollen und die Qualität des Trinkwassers sind für die meisten Länder der Welt nicht selbstverständlich. Auf Urlaubsreisen ist der Griff zur Mineralwasserflasche häufig die einzig sinnvolle Lösung, um keine gesundheitlichen Komplikationen zu bekommen.

Erkrankungen in Entwicklungsländern zu 80 % durch Wasserverunreinigung

Rund 3 Milliarden Menschen steht, nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weltweit kein sauberes Wasser zur Verfügung. In Deutschland ist sauberes Wasser eine Selbstverständlichkeit. In Entwicklungsländern führen Wasserverunreinigungen zu zahlreichen Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. Wer hier als Urlauber unterwegs ist, setzt sich einem massiven Risiko durch Leitungswasser aus. Nach Schätzungen der WHO sind rund 80 Prozent aller Erkrankungen von Touristen in diesen Ländern auf unsauberes Wasser zurückzuführen. Wasser sollte hier, auf der Reise, ausschließlich aus industriell abgefüllten Mineralwasserflaschen zum Trinken genommen werden. Die Flaschen sollten beim Öffnen immer darauf geprüft werden, ob sie original verschlossen sind. Internationale Hersteller garantieren für mehr Sicherheit in der Abfüllung.

Die Gefahr aus dem Wasserhahn

In den meisten Ländern wird das Leitungswasser gar nicht oder nur bedingt aufbereitet. Wasserquellen, Wasserbrunnen und Wasserbehälter sind häufig mit Keimen kontaminiert. Marode Wasserleitungen sind keine Seltenheit. Neben dieser Belastung kommen noch Pestizide aus der Landwirtschaft und zahlreiche Schadstoffe durch die Industrie hinzu. Vielfach weisen Verfärbungen oder der Geruch des Wassers auf seine Qualität hin. Aber auch klares Wasser kann mit Bakterien und Schadstoffen belastet sein. Gerade die Lebensmittelzubereitung mit kontaminiertem Wasser wird häufig unterschätzt. In einheimischen Restaurants können der abgewaschene Salat, rohes Obst und Gemüse, das mit Leitungswasser gesäubert wurde, oder Eiswürfel in Kaltgetränken und Cocktails schnell zur Keimquelle werden. Wer die Möglichkeit hat, kocht Wasser aus dem Hahn zur Keimabtötung immer ab. Beim Bergwandern und Bergsteigen in Höhenlagen benötigt das Abkochen von Wasser länger. Durch den niedrigeren Luftdruck ist dort der Siedepunkt des Wassers niedriger.

Trinkwasser auf dem Kreuzfahrtschiff

Kreuzfahrten erfreuen sich quer durch alle Altersstufen immer mehr an Beliebtheit. Auch hier sprudelt Wasser aus dem Kabinenhahn. Für eine Kreuzfahrt werden mehrere Millionen Liter an Leitungswasser benötigt. Es wird ein Durchschnittsverbrauch pro Person und Tag von rund 500 Liter Wasser eingeplant. Urlauber wollen sich waschen, duschen und benötigen die Toilette. Zudem wird viel Wasser zum Kochen, für Reinigungsarbeiten und zum Wäsche waschen verbraucht. Auch die Kühlsysteme und der Schiffsantrieb benötigen Wasser. Die Wassertanks der Kreuzfahrtschiffe werden regelmäßig durch unabhängige Labore auf mögliche mikrobiologische Belastungen getestet. Da das Wasser im Tank steht, kann es anfälliger für Keime sein. Daher wird das Leitungswasser häufig mit Chlor behandelt. Viele Reedereien empfehlen, das Wasser aus dem Hahn an Bord nicht zu trinken. Bei All-inclusive-Angeboten werden die Urlauber ohnehin mit Mineralwasser versorgt. Wird der Getränkeverzehr pro Flasche abgerechnet, kann dies teuer werden.

Vor der Reise über die Wasserqualität informieren

Wer nach Bangladesch reist, setzt sich in der Regel mit den hygienischen Bedingungen vorher auseinander. An extrem hohe Arsenwerte im Leitungswasser werden aber die wenigsten Touristen denken. In der Karibik träumen Urlauber von unberührter Natur. Doch weisen die Inseln Guadeloupe und Martinique hohe Pestizidbelastungen im Trinkwasser auf. Es ist ratsam, sich vor der Reise zu erkundigen, wie die Trinkwasserverhältnisse in der jeweiligen Region sind. Reisebüros, das Auswärtige Amt oder Institute, wie das Reisemedizinische Zentrum am Bernhard-Nocht-Institut (BNITM) in Hamburg, können vorab wichtige Informationen zur Reisegesundheit und über die Wasserqualität geben.

Tipp zur Mundhygiene auf Auslandsreisen: Auch Zähneputzen kann mit belasteten Wasser ein hohes Risiko darstellen. Wer die Möglichkeit hat, kocht das Leitungswasser vorher ab oder verwendet am besten abgefülltes Mineralwasser ohne Kohlensäure.

 

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