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Gerade bei Krankheiten, wie der Inkontinenz ist ausreichendes Trinken notwendig. Inkontinenz ist ein Problem, das jeden von uns treffen kann. Sei es eine Krankheit oder einfach das Alter. Auf jeden Fall ist sie sehr unangenehm. Daher versuchen vielen Menschen dieses Problem über eine geringere Trinkmenge in den Griff zu bekommen. Dadurch wird sicherlich weniger Urin produziert, jedoch benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit, um richtig funktionieren zu können. Sowohl die Harnwege, die Nieren, eigentlich der gesamte Organismus muss im wahrsten Sinne des Wortes richtig durchgespült werden.

Nur so können Schadstoffe aus dem Körper gelangen. Schnell werden die Nieren durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme unterversorgt. Die Folge ist, dass sie ihre „Entgiftungsfunktion“ nicht mehr optimal erfüllen können. Harnleiter, Blase und Harnröhre werden weitaus anfälliger für Infektionen – dies wiederum fördert sowohl die Entstehung, als auch die Beibehaltung von Inkontinenz.

Wenn jeder Schluck zu viel scheint

Es ist ein fataler Fehler zu glauben, dass durch weniger trinken die Inkontinenz zurück geht. Das Gegenteil ist der Fall: Sie verstärkt sich sogar noch. Die Blasenmuskulatur wird durch die Füllung der Blase trainiert. Fällt dies weg und ist die Blase wird nur noch halb gefüllt, so erschlafft die Muskulatur. Allmählich verringert sich das Fassungsvermögen der Blase und der Harndrang bzw. die Inkontinenz steigt.

Diese Zusammenhänge sind eigentlich selbsterklärend. Die Trinkmenge sollte somit auf keinen Fall verringert werden. Viele Menschen trinken generell zu wenig, da das Durstgefühl allzu oft ignoriert wird. Die Mindesttrinkmenge von täglich 1,5 – 2 Litern Flüssigkeit sollte konstant aufrechterhalten werden – ob mit Durst oder ohne. Gerade ältere Menschen ohne intensive Bewegung fühlen sich davon jedoch häufig überfordert. Als gute Faustregel empfiehlt sich, mindestens 30ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, bei Anstrengung oder Durstgefühl entsprechend mehr.

Durch die Verteilung dieser Menge über den Tag kann der Harndrang bis zu einem gewissen Grad gesteuert werden. Vor längeren Ausflügen können Patienten mit Blasenschwäche also durchaus weniger trinken, wenn sie dem Körper im Anschluss daran die nötige Flüssigkeit wieder zuführen.

Hilfreich kann ein Trinkplan sein, auf dem die Menge der Flüssigkeit notiert wird, die man trinken sollte – damit können auch vergessliche Menschen mit Inkontinenz sicherstellen, dass sie genug trinken. Denn gerade im Alter nimmt das natürliche Durstempfinden ab und es droht eine Unterversorgung des Körpers mit Wasser.

Das Richtige trinken bei Inkontinenz

Wichtig ist auch, was Sie trinken. Kaffee zum Beispiel ist einer der größten Harntreiber unter allen Getränken. Er gilt sogar als „Beschleuniger“ der Inkontinenz. Das darin enthaltene Koffein erhöht die Harnproduktion in den Nieren. Auch einige Teesorten wirken harntreibend. Hierzu zählen nicht nur schwarzer Tee, sondern auch grüner und manche Kräuter-Tees. Mate-, Brennnessel-, Rosmarin- und Birkenblätter-Tee sind ebenfalls nicht zu empfehlen. Die im Sommer gerne genossenen Eistees, die oft auf Grün- oder Schwarztees basieren – und sowieso meist zu viel Zucker enthalten – sind bezüglich Inkontinenz eher kontraproduktiv.

Unbedenklich ist der koffeinfreie Rooibos (Rotbuschtee), denn er wirkt nicht harntreibend. Wenn dieser Tee Ihnen schmeckt, dann trinken Sie so viel Sie mögen.

Kohlensäurehaltige und stark zuckerhaltige Getränke können bei empfindlichen Personen die Blase sogar reizen. Künstliche Süßstoffe können die Blasenkontrolle beeinträchtigen. Sie sind in kalorienarmen Nahrungsmitteln und Getränken enthalten und fördern möglicherweise Entzündungen der Blase. Stark zuckerhaltig sind Cola, ähnliche Softdrinks und viele vermeintliche Fruchtsäfte.

Auch Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Alkohol ganz allgemein, ob Bier oder Wein, ist ein harntreibendes Mittel. Außerdem kann er die Blase reizen, wodurch eine Inkontinenz entstehen kann. Am besten Sie trinken davon so wenig wie möglich – oder am besten gar keinen Alkohol.

Überblick fürs Trinken bei Inkontinenz: Diese Getränke sollten Sie reduzieren oder ganz meiden

Somit bleibt Wasser als das ideale Getränk bei Inkontinenz. Es ist nicht nur gesund, sondern auch noch günstig zu haben bzw. kostenlos, wenn es um Leitungswasser geht. Die Wasserqualität hierzulande ist ja optimal.

Auch selbstgemachte Schorlen sind ideal. Aber achten Sie beim Mixen Ihrer Schorlen auf ein gesundes Verhältnis zwischen Saft und Wasser. Sprich: Mixen Sie viel Wasser ein, je mehr desto besser.

Timing beim Trinken

Neben der richtigen Wahl des Getränks sollten Sie an die richtige Verteilung der Flüssigkeitszufuhr denken. Fangen Sie gleich morgens nach dem Aufstehen mit Trinken an und nehmen Sie weniger Flüssigkeit gegen Abend zu sich. Diese Technik hilft Ihnen auch, die Wechsel des Inkontinenzmaterials während der Nacht auf ein Minimum zu beschränken.

Einen Hinweis gibt auch der Zustand des Urins: Ist er wenig und dunkelgelb bis orange, ist ein Wassermangel sehr wahrscheinlich. Viel und relativ heller Urin hingegen weist eher auf einen ausgeglichenen Wasserhaushalt hin.

Auch gegen Inkontinenz ist ein Kraut gewachsen

Die Naturheilkunde hat manch Hilfreiches zu bieten, das bei Inkontinenz Erleichterung verschafft. Der Klassiker sind Kürbiskerne. Zwei Esslöffel hiervon pro Tag liefern wertvolles Kalium, Kalzium und Magnesium, die für die reibungslose Zusammenarbeit von Nerven und Muskeln verantwortlich sind. Die in ihnen enthaltenen Inhaltsstoffe sind dem Testosteron sehr ähnlich und hemmen den Harndrang zusätzlich. Ackerschachtelhalm und Schafgarbe als Tee zubereitet wirken ebenfalls unterstützend und bereichern den täglichen Trinkplan mit ihrem Geschmack, sodass die täglich empfohlene Trinkmenge leichter zu bewältigen ist.

Inkontinenz fest im Griff

Auch wenn die Versuchung groß ist, sich mit einer zu geringen Trinkmenge am Tag weitestgehend vor Inkontinenz zu schützen, ist dies der falsche Weg. Ohne eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung kann unser Körper nicht optimal funktionieren. Vielmehr sollten Getränke, die für da Urogenitalsystem belastend sind, gemieden und die Trinkzeiten dem Tagesplan angepasst werden. So kommt man auch mit Inkontinenzproblemen gut hydriert über den Tag.

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