Heilende Quellen? Ja, denn Wasser ist definitiv eines der ältesten Naturheilmittel, über das wir verfügen. Bereits vor Jahrtausenden wussten die Menschen die wohltuende Wirkung von Heilquellen äußerlich und innerlich zu schätzen. Nicht umsonst ist eine zentrale Therapie fast jeden Kurbades die Trinkkur. Doch es ist nicht notwendig, extra zur Kur zu fahren, um in den Genuss eines Heilwassers zu kommen: Zahlreiche Heilwässer sind im Handel erhältlich, teilweise allerdings nur regional. Jeder kann dennoch das für ihn passende Heilwasser kaufen.
Ein Heilwasser ist dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem tiefen unterirdischen Wasservorkommen stammt, am Quellort abgefüllt wird und nicht chemisch behandelt wurde. Lediglich Eisen kann entzogen, Kohlensäure entfernt oder zugesetzt werden. Es handelt sich um Niederschlagswasser, welches die Gesteinsschichten durchdrungen und sich mit Mineralien in hoher Bioverfügbarkeit angereichert hat. Deshalb ist ein weiteres wichtiges Kriterium für Heilwasser sein hoher Gehalt an Mineralien und Spurenelementen, nämlich mindestens 1 Gramm pro 1 Kilogramm Wasser. Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 60 zugelassene Heilwässer, davon etwa 35 in Flaschen abgefüllt im gut sortierten Lebensmittelhandel.

Heilwässer gelten in Deutschland als Arzneimittel. Sie können aufgrund ihrer besonderen Inhaltsstoffe also der Gesundheit in besonderer Weise dienen, nämlich Krankheiten vorbeugen, lindern und sogar heilen. Natürlich müssen diese Fähigkeiten nachgewiesen werden. Deshalb sind Heilwässer zulassungspflichtig, sie werden ständig streng kontrolliert und überwacht. Erst nach umfangreichen analytischen, pharmakologischen, toxikologischen und klinischen Prüfungen erfolgt die Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die verschiedenen Heilwässer unterscheiden sich durch ihren jeweils besonders hohen Gehalt an einem oder mehreren bestimmten Mineralstoffen und/oder Spurenelementen. Diese gelten in ihren Wirkungen bzw. Funktionen im Körper als gut erforscht, weswegen auch die Wirkungen von Heilwässern gut nachvollziehbar sind.

Das Trinken von Heilwasser dient also der Gesundheit. Man kann es täglich zur Unterstützung oder gezielt als Kuranwendung zu sich nehmen. Nebenwirkungen, etwa bei einem Zuviel, sind in der Regel nicht zu befürchten. Das normale Trinkwasser kann demnach problemlos durch Heilquellwasser ersetzt werden. Ein bis zwei Flaschen pro Tag bei regelmäßigem Gebrauch oder drei bis vier Flaschen bei einer Trinkkur von 4-6 Wochen können dazu beitragen, ein Gesundheitsproblem zu lindern oder zu heilen. Gesunde profitieren allgemein von der guten Mineralstoffversorgung. Das kann beispielsweise bei erhöhtem Bedarf nach dem Sport sinnvoll sein. Veganer können ihren Nährstoffbedarf ebenfalls zusätzlich mit entsprechenden Heilwässern decken.

Die wichtigsten Mineralstoffe und Spurenelemente, die durch das Trinken von Heilwasser zugeführt werden, sind Kalzium zur Stärkung der Knochen, Magnesium für Muskulatur und Entspannung, Fluorid als Kariesschutz, der Säurefänger Hydrogencarbonat, verdauungsförderndes Sulfat und Natrium für die Flüssigkeitsbalance. Je nach Inhalt des Heilwassers kann es unter anderem bei Osteoporose, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden, Gallen- und Leberleiden, Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Gicht oder spezifischen Mangelzuständen eingesetzt werden. Allgemein wirkt es positiv zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts und unterstützt eine gute Versorgung in Schwangerschaft und Stillzeit.

Aufschluss darüber, welches Heilwasser das jeweils Richtige ist, gibt das Etikett. Es muss Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen, eventuelle Neben- und Wechselwirkungen sowie Trinkmengenempfehlungen enthalten. Der Geschmack des einen oder anderen Heilwassers ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig: Es kann je nach Sorte leicht bitter oder salzig schmecken.

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