Der Aspekt der Regionalität bei Lebensmitteln, Getränken und anderen Produkten des täglichen Bedarfs wird für einen Großteil der Verbraucher immer bedeutungsvoller. Gemäß repräsentativer Umfragen ist die regionale Herkunft von Produkten für 22,6 % der Deutschen sehr wichtig und für 44 % wichtig (Quelle: www.statista.com). Auch beim Mineralwasser lohnt sich einen Blick auf den Standort der einzelnen Quellen innerhalb von Deutschland.

Deutschland ist Spitzenreiter

Das Vorkommen von Mineralwasserquellen hierzulande ist einzigartig. Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das mit so vielen unterschiedlichen natürlichen Mineralwässern aufwarten kann, wie Deutschland. Mehr als 200 Mineralbrunnen liefern über 530 unterschiedliche natürliche Mineralwässer. Da kann die Entscheidung, das persönlich richtige Wasser zu trinken, manchmal gar nicht so leicht sein. Meistens entscheiden die Verfügbarkeit im Handel, der Preis, die Verpackungsart sowie der Mineralstoff- und Kohlensäuregehalt über den Kauf des Produktes. Der Geschmack eines Wassers und die Lage der Quelle werden in der Regel erst nach dem ersten Kauf genauer in Augenschein genommen. Wer Mineralbrunnen in einer bestimmten Region sucht, kann sich über den Brunnenfinder der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser einen Überblick verschaffen.

Vorteile der Regionalität des Wassers

Durch Regionalität von Produkten können lange Transportwege, unnötige Zwischenlagerungen, erhebliche Umweltbelastungen und ein zusätzlicher Energieverbrauch eingespart werden. Dies senkt einerseits die Kosten und schützt anderseits den ökologischen Lebensraum von Menschen, Tieren und der Vegetation. Bei regionalem Mineralwasser kommt ein natürlicher Nebeneffekt dazu. Jedes Mineralwasser schmeckt charakteristisch für seine Region. Ausschlaggebend sind hierfür die Gesteinsschichten, durch die das Wasser seinen natürlichen Weg nimmt. Diese reichern das Wasser mit unterschiedlichen Mineralien an. In Deutschland gibt es, grob gesagt, drei grundsätzliche Formen des Mineralwassers: das Hydrogencarbonatwasser, das Chloridwasser und das Sulfatwasser. Diese kommen, je nach Region, auch in Mischformen vor.

Keine Region ist mit einer anderen vergleichbar

In einem Wasser mit hohen Hydrogencarbonatanteilen gehen häufig auch höhere Mengen an Magnesium und Calcium einher. Das Hydrogencarbonatvorkommen ist charakteristisch für Regionen eines abklingenden Vulkanismus, wie den Schwarzwald, die Eifel oder die Schwäbische Alb. Ein Magnesiumreiches Mineralwasser kann leicht metallisch schmecken. Ein Mineralwasser mit viel Calcium zeigt dagegen eher eine erdig-trockene Note. Der Mineralstoff lagert sich ein, wenn das Wasser durch Kalkgestein fließt. In Norddeutschland und einigen Mittelgebirgen gibt es Ablagerungen von Gips und Anhydrit. Letzteres Mineral wird chemisch als Calciumsulfat bezeichnet. In diesen Regionen entstehen die Sulfatwässer. Sie können nach der Höhe der Mineralstoffkonzentration von leicht bitter bis süßlich schmecken. Durch Auslaugungen von Steinsalzlagern im Erdreich entstehen Chloridwässer. Meistens bilden Ablagerungen aus den Urmeeren hierfür die Basis. Ein leicht salziger Wassergeschmack entsteht beim Chlorid in der Verbindung mit Natrium. Nur wenige Mineralstoffe enthalten die meisten Wässer in den Regionen um München, im Allgäu oder in der Norddeutschen Tiefebene. Hierfür sind Kies- und Sandablagerungen in den Erdschichten verantwortlich.

Ein Tipp zur Wasserwahl mit wenig Eigengeschmack: Mineralwässer, die den Etikettenhinweis „mit sehr geringem Gehalt an Mineralstoffen“ haben, weisen einen maximal leicht sauren bis neutralen Geschmack auf. Für Menschen, die aus Gründen der Gesundheit auf einige Mineralstoffe verzichten müssen, sind diese Mineralwässer eine gute Wahl.

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