In Deutschland werden etwa zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen in der Stunde verbraucht. Gemäß der Deutschen Umwelthilfe e. V. summiert sich der Einweg-Plastikflaschen-Verbrauch allein in der Bundesrepublik auf gut 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen im Jahr. Wer beruflich oder privat unterwegs ist, kann in einigen Regionen Deutschlands, über das sogenannte Refill-Projekt, eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Mineralwasserkauf wählen.

Auffüllen statt wegwerfen

Übersetzt bedeutet „refill“ einfach „wieder auffüllen“. Hier ist das Auffüllen von Trinkwasser gemeint. Das Refill-Projekt startete im Frühling 2017 in Hamburg und hat sich inzwischen über die Bundesrepublik rasant ausgebreitet. Tendenz steigend. Die Projektgedanken sind einfach und plausibel. Für die Gesundheit des Körpers ist es wichtig, genug Wasser zu trinken. Die eigene Trinkflasche schont die Umwelt und spart Geld. Ganz nach dem Motto: ein kleiner Einsatz einzelner und eine große Wirkung für viele. Statt unterwegs neues Mineralwasser in Plastikflaschen zu kaufen, kann die eigene Trinkflasche unkompliziert und kostenlos an Refill-Stationen mit Leitungswasser aufgefüllt werden.

„Refillen“ ist einfach und kostenfrei

Ein blauer Aufkleber mit einem Wassertropfen, dem offiziellen Refill-Logo, an Geschäften, Cafés und Institutionen weist auf das Angebot hin. Zudem gibt es von Refill eine deutschlandweite Übersicht, in welchen Städten es wo die Möglichkeit zum Wasserauffüllen gibt. Insgesamt sind in Deutschland bereits 332 Refill-Stationen sowie 75 Brunnen und Trinkwassersäulen am Start. Vor allem im Großraum Hamburg, Berlin, Hannover, Köln und Düsseldorf sind die Wasser-Stationen bereits gut verbreitet. Da in Deutschland das Leitungswasser fast überall bedenkenlos getrunken werden kann, bieten die Refill-Stationen eine gute und ökologisch sinnvolle Alternative zum Mineralwasserkauf. Die Idee zu dem Projekt stammt übrigens aus England. Die Initiatorin des, in Hamburg gestarteten, Projektes wurde von den Auffüllstationen in der englischen Stadt Bristol inspiriert.

Plastik-Einwegflaschen sind ein extremes Umweltproblem

Durchschnittlich verbraucht jeder Bundesbürger 207 Einweg-Plastikflaschen pro Jahr. Dadurch entstehen jährlich in Deutschland rund 500.000 Tonnen Plastikmüll allein durch Einwegflaschen. Nach Angaben des Deutschen Umweltbundesamtes kann es bis zu 450 Jahren dauern, bis sich eine Kunststoffflasche zersetzt hat. Neben den Müllbergen von 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen werden immense Ressourcen verbraucht. Die Herstellung der Plastikflaschen bedeutet laut der Deutschen Umwelthilfe pro Jahr 500.000 Tonnen Kunststoffe, 665.000 Tonnen Rohöl und 11 Milliarden Kilowattstunden Energie. Hinzu kommt ein Emissionsausstoß von ca. 1,25 Millionen Tonnen CO2. Dadurch werden die Umwelt und das Klima enorm belastet. Eine eigene, wiederbefüllbare Trinkflasche aus BPA-freien langlebigem Kunststoff, aus Glas oder aus Edelstahl kann daher einen enormen Beitrag zum Umweltschutz leisen. Zudem sind die Anschaffungskosten, langfristig gesehen, deutlich günstiger als ein ständiger Mineralwasserkauf in Flaschen.

Ein weiterer Trinkwasser-Tipp für unterwegs: Die öffentlichen Trinkwasserbrunnen kommen in vielen Städten nach Jahrzehnten wieder zurück. Diese Brunnen und ihr Leitungswasser werden regelmäßig und intensiv kontrolliert. Auch hier kann die eigene Trinkflasche unterwegs aufgefüllt werden.

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